Caldic Collectie, Wassenaar
Entwurf für eine private Kunstsammlung, 2004
Standort: Wassenaar, Niederlande
Auftraggeber: J.N.A. van Caldenborgh
Größe: 1.350 m² BGF
Nutzung: Kultur
Derzeit verfügt die umfangreiche private Kunstsammlung über keine eigenen Ausstellungsräume. Die Arbeiten sind eingelagert oder zirkulieren in internationalen Ausstellungen. Hingegen sind die meisten Außenraumarbeiten auf dem weitläufigen, Wald bestandenem Privatgrundstück des Sammlers zu sehen. Hier soll ein neues Ausstellungsgebäude entstehen, ohne jedoch die natürliche Situation des Grundstückes nennenswert zu beeinträchtigen.
Das Projekt vertritt die These, dass der Wald der Ausstellungsraum ist und das neue Gebäude selbst ein „Innen“ jedoch kein „Außen“ besitzt. Gleichzeitig ist es im Wald existent und bewirkt gewissermaßen eine Veränderung seines Aggregatszustandes. Die Eigentümlichkeiten des Waldes, seine Undurchdringlichkeit und gleichzeitige Grenzenlosigkeit sind entscheidende Motive bei der Konzeption.
Das neue Ausstellungsgebäude ist ein flexibel nutzbarer „White Cube“ dessen Außenseite mit Spionspiegelglas verkleidet ist.
Das prismatische Volumen geht durch Reflektion mit dem Wald eine symbiotische Wechselwirkung ein und verbindet sich mit ihm bis zu seiner eigenen Unkenntlichkeit. Erst wenn der Betrachter sich dem im Wald aufgestellten Spiegel nähert, begegnet er sich selbst und das Gebäude wird sichtbar.
Spiegelglas entfaltet in dieser Verwendung ein vollkommen neues, nie erahntes ästhetisches Potential. Das Gebäude wird zu einer Art Fata Morgana, welche die mythologische Kraft des Waldes stimuliert.