Hildegardstraße, München

4. Preis, geladener Realisierungswettbewerb, 2014

Standort: Hildegardstraße, München
Bauherr: Wöhr + Bauer, Projekte HTW GmbH & Co. KG
Größe: 14.566 m² BGF
Fassadenplanung: R+R Fuchs, München
Lichtplanung: Prof. Michael Schmidt, München
Brandschutz: hhpberlin, München
Aufzugsplanung: Updown Ingenieur, Köln

Der Realisierungswettbewerb Hildegardstraße, München beinhaltet eine Auseinandersetzung mit dem Bauen im historischen Kontext sowie dem Erleben öffentlichen Raums. Das bestehende FINA Parkhaus, in seiner äußeren Erscheinung  nicht mehr dem aktuellen Zeitgeschmack entsprechend jedoch in seiner Struktur ein Teil der Geschichte des Ortes, soll durch einen Neubau aus zwei Baukörpern ersetzt werden.

Die besondere Qualität des Münchner Stadtraums wird in weiten Teilen maßgeblich durch die Solidität der ihn begrenzenden Baukörper bestimmt. Diese Solidität entsteht in den meisten Fällen durch flächige Baukörper mit kleinen Öffnungen in besonderen Fällen aber durch Bauwerke mit starker, tektonischer Fassadenordnung.

Obgleich die beiden neuen Gebäude zwischen Neuturm- und Hochbrückenstraße in der ersten Betrachtung als freistehende Objekte oder gar Solitäre wirken, so ist dieses mehr darauf zurückzuführen, dass ihnen im Verhältnis zum Blockrand, der den Straßenraum vom Hof trennt, der Hof als Inneres fehlt. Durch die kompakte Struktur der Münchner Innenstadt wirken beide Gebäude jedoch vor allem als Begrenzung von Straßenräumen denn als Objekte.
Ein außen ablesbares Tragwerk aus sandfarbenem Betonwerkstein verbindet die beiden neuen Gebäude zu einem Ensemble. So entsteht für das große Haus eine zunächst sehr offene Struktur, die eine intensive Verbindung der einzelnen Geschossebenen mit dem umgebenden Stadtraum erzeugt.

Während sich die Struktur des kleineren Wohnhauses aus der Stapelung von Decken und Stützen entwickelt, so sind es bei der Erweiterung des Hotels an der Neuturmstraße Bögen, welche die einzelnen Geschosse tragen. Sie nehmen Bezug auf prägende Bauten Münchens, wie z.B.die Feldherrenhalle, die  Alte Post an der Maximilianstraße oder die Bauten entlang der Ludwigsstrasse.