Großer Burstah, Hamburg

2. Preis, geladener Wettbewerb, 2014

Standort: Großer Burstah 3, Hamburg
Auslober: IVO Immobilien Management REIT-AG, in Kooperation mit Quantum Immobilien und dem Evangelisch-Lutherischer Kirchkreis
Größe: ~13.520 m² BGF
Nutzung: Gewerbe, Einzelhandel, Gastronomie

Gegenstand dieses geladenen Wettbewerbes ist die differenzierte, städtebauliche und hochbauliche Ausgestaltung eines Areals der Hamburger Altstadt.
Zwischen Rathaus, Deichstraße und Speicherstadt liegt der Großen Burstah 1-3 an einem Ort von großer historischer Bedeutung umgeben von jahrhundertalter Bausubstanz sowie modernen, funktionale Bürogebäuden. Dieser Standort soll künftig ganzheitlich aufgewertet werden.

Unser Vorschlag für das Baufeld 2a sieht vor, die Qualitäten des ursprünglichen Stadtkörpers wieder zu beleben und zu stärken. Dabei versteht sich das neue Gebäude weniger als freistehendes Objekt, denn als Begrenzung und Gefäß des Stadtraumes. Es reagiert in seiner Proportion und Gestik individuell auf die einzelnen – sehr unterschiedlichen – räumlichen Ereignisse inmitten des alten Hamburger Stadtkerns.

Unsere Strategie schließt an eine Lesart des Stadtraumes an, wie sie Camillo Sitte bereits in seinem 1909 erschienen Buch „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ beschreibt. Sie fasst die Straße als Erlebnis- und Aufenthaltsraum auf, anstatt sie auf ihre Funktion als Verkehrsweg und Zeittunnel zu reduzieren. Unser Augenmerk liegt dabei auf einer bewussten perspektivischen Wahrnehmung des Raumes einerseits und der Entschleunigung der Straße andererseits.
Die wieder eröffnete Bohnenstraße schmiegt sich an die alte Kontur der Wasserläufe und umfasst dabei den Hopfenmarkt mit St. Nikolai in seinem Zentrum. Das neue Haus nimmt als Eröffnung der wiedergeborenen Straße diesen Bogen in einer konkaven Geste auf.
Der Große Burstah schwingt sich in einer langen Biegung vom Rödingsmarkt kommend in Richtung Rathausmarkt. An der Stelle, wo er das Nikolaifleet quert, verwandelt sich sein gekurvter Verlauf in einen annähernd geraden. Das neue Haus begleitet diesen Moment weniger durch eine große Geste als vielmehr durch eine leichte Bewegung seiner Fassaden.

Von der Großen Johannisstraße aus kann man beobachten, wie Fassaden ihre Fluchten und Richtungen wechseln und gerade dadurch Kontinuität erzeugen. Die Wechsel basieren zum Teil auf gestalterischen Setzungen, teils auf reinem Pragmatismus wie der Ökonomie von Baugrenzen. In jedem Fall erzählen sie dabei die Geschichte der Stadt, wie wir sie lieben.
Die Richtungswechsel des neuen Baukörpers gliedern seine Fassade in Flächen, die in ihrer vorwiegend vertikalen Proportion eine Familie von Teilfassaden bilden. Diese fügen sich in die Gesellschaft der Fassaden im weiteren Straßenverlauf ein. Dabei geht es nicht darum, künstliche Unordnung zu erzeugen, sondern vielmehr eine höhere Form der Ordnung zu erreichen.

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